Bericht des Kreis Anzeiger vom 10.09.2024
Die Vereinsfahne wird in einer feierlichen Prozession zu Dudelsackklängen ins neue Domizil gebracht. Stornfels’ Feuerwehr bezieht nun offiziell ihre neuen Räumlichkeiten nach elf Monaten Bauzeit.
Dies ist ein besonderer Tag für die Bürger von Stornfels. Wir feiern heute die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses, das nicht nur für mehr Sicherheit beim Brandschutz sorgt, sondern auch schick und zweckmäßig für ihre Nutzer ein gutes Bild abgibt.« Mit diesen Worten heißt Niddas Bürgermeister Thorsten Eberhard zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Abordnungen benachbarter Feuerwehren, Stadtverordnetenvorsteherin Adelheid Spruck, Mitglieder des Magistrats und Vertreter der am Bau beteiligten Firmen zur Einweihung des neuen Stornfelser Feuerwehrhauses willkommen.
Er verteidigte die Investitionen von rund 1,6 Millionen Euro als eine sinnvolle und notwendige Ausgabe zur Sicherstellung des Brandschutzes. »Das Land hat sich mit charmanten zehn Prozent an den Kosten beteiligt«, so der Rathauschef weiter. »Wir erfüllen damit gesetzliche Vorgaben hinsichtlich der Hilfsfristen und schaffen für die Einsatzkräfte einen angemessenen Standard auf Basis der aktuellen Voraussetzungen.« Mit 20 Aktiven stelle die Einsatzabteilung fast zehn Prozent der Dorfbevölkerung und könne stolz darauf sein.
Zuvor hatte die Einsatzabteilung sich am alten Gerätehaus versammelt und in einem Umzug die Vereinsfahne feierlich durch das Dorf zum neuen Standort gebracht.
Begleitet wurden sie dabei von Sandor Kovacs und seinem Dudelsack. Von vielen Gästen wurde sie dort erwartet. Zunächst spielte der Posaunenchor aus Ulfa unter Leitung von Loreen Bach einige Stücke zum Empfang und auch später während der Einweihungsfeierlichkeiten. Die Zukunft des alten Gerätehauses ist noch nicht gewiss, doch dienen die 100 000 Liter Wasser darunter auch weiterhin als Notfallvorrat für den Brandschutz.
Stadtbrandinspektor Kevin Schubach unterstrich ebenfalls, dass dies ein guter Tag auch für die Stadtfeuerwehr sei.Die Kommunalpolitik habe Verständnis gezeigt, dass man die in Stornfels untragbaren Zustände abstellen musste. Weil Anna Langheinrich den Grundlehrgang erfolgreich absolviert hatte, konnte er sie zudem zur Feuerwehrfrau befördern. Kreisbrandinspektor Lars Henrich freute sich über die angemessene Feier im Kreis der Bevölkerung und der benachbarten Wehren. Für die Verdienste für den Verein und den Brandschutz zeichnete er Wehrführer Mario Schneider mit dem Ehrenzeichen des Bezirksfeuerwehrverbands in Bronze aus.
Leon Gierhardt, der verantwortliche Architekt, freute sich über die unfallfreie und recht kurze Bauzeit von elf Monaten. Auf einer Fläche von rund 350 Quadratmetern sind zwei Umkleiden, Sanitäranlagen, ein Büro, ein Schulungsraum, die Fahrzeughalle für zwei Fahrzeuge und ein Lagerraum entstanden. Das Mauerwerk besteht aus hochwärmegedämmten Porotonziegeln, das Flachdach ist mit einer extensiven Begrünung ausgeführt. Eine Photovoltaik-Anlage versorgt einen Speicher im Gebäude und eine Wärmepumpe dient zur Wärmeversorgung. Der Primärenergiebedarf liege etwa 40 Prozent unter den gesetzlich vorgeschriebenen Werten vergleichbarer Gebäude. Er dankte an dieser Stelle den Fachplanern für die sehr gute Zusammenarbeit, aber auch den bauausführenden Firmen für die geleistete Arbeit. Sein Dank galt ferner den Mitgliedern der Feuerwehr Stornfels, die es immer ermöglicht hatten, dass ein Vertreter bei den notwendigen Baubesprechungen vor Ort war. Stellvertretend nannte er Björn Garwe und Sandor Kovacs, die fast bei allen Besprechungen die Interessen der Feuerwehr vertreten hatten. Ein Bild aus der Bauzeit und 20 Handtücher für die Einsatzkräfte hatte er als Geschenk mitgebracht.
Mario Schneider, Vorsitzender und Wehrführer zugleich, ließ noch einmal die einzelnen Bauabschnitte - mit Anekdoten versehen - Revue passieren. Er dankte den Kameraden aus Einartshausen für die Bewirtung und der Feuerwehr Ulfa für das Zelt und verschiedene Gerätschaften. Zum Abschluss der Einweihungsfeier zitierte Pfarrer Reiner Isheim aus dem 127. Psalm: »Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.« Er zeigte sich erfreut, dass das Werk gelungen sei und nun auf vielfältige Weise genutzt werden könne. Abschließend bat er um den Segen Gottes für das Haus, die hier nun untergebrachten Feuerwehrleute und für die Festgäste.