Das Thema Hochwasserschutz ist derzeit zu Recht in aller Munde. Das hat unser Katastrophenschutzzugführer Alexander Walz zum Anlass genommen, eine Übung zur Thematik in der Kernstadt zu veranstalten.
Angenommen wurden steigende Pegel der Flüsse im Stadtgebiet nach starken Regenfällen, der Stausee in Nidda hat seine Kapazitätsgrenze erreicht und muss in Kürze abgelassen werden. Die Konsequenz daraus ist ein rasanter Anstieg der Nidda gegen Mittag, ab 14Uhr wird mit der Warnstufe 2 und folgenden Übertritten über die Ufer im Bereich der Kernstadt gerechnet. Aus diesem Grund wurden um 10Uhr der 6. Löschzug Wetterau (Einsatzkräfte und Fahrzeuge aus dem Niddaer Stadtgebiet), das THW, der in Büdingen stationierte Abrollbehälter "EVAK/Betreuung" sowie der Betreuungszug des DRK zur angenommenen Übung alarmiert. Nachdem die Einheiten sich am Bürgerhaus gesammelt hatten, folgten die Einsatzaufträge durch die Übungsleitung: Im Bereich der Stadtmauer muss die Innenstadt mit Sandsäcken vor dem Wasser geschützt werden, parallel werden die Anwohner der Altstadt (dargestellt durch Stadtverordnete) evakuiert, am Marktplatz gesammelt und müssen im Bürgerhaus betreut werden. Umgehend machten sich die Einheiten an die Arbeit, aufgeteilt in die Abschnitte "Hochwasserschutz" und "Betreuung".
Neben den Übungsteilnehmern und Darstellern begleiteten mehrere Beobachter das Geschehen. Kreisbrandinspektor Lars Henrich, Katastrophenschutzsachbearbeiter des Wetteraukreis Hagen Vetter, stellvertretender Stadtbrandinspektor Kevin Schubach sowie Daniel Eifert und Uwe Bonarius von der Stadtverwaltung machten sich ein Bild von der Übung, um wichtige Erkentnisse für einen Ernstfall erlangen zu können. "Solche Lagen werden oft am grünen Tisch geplant, da sind solche Übungen eine gute Chance um zu sehen, wie die Abläufe klappen", erläutert Kreisbrandinspektor Henrich.
Während die Innenstadt mit Dämmen aus Sandsäcken gesichert wird, verwandelt sich das Bürgerhaus in einen "BtP 50", einen Betreuungsplatz für 50 Personen. Einen solchen müssen die Kommunen vorhalten, um in genau solchen Fällen gerüstet zu sein. Vom Feldbett über die Kaffeemaschine bis hin zum Brettspiel wird alles zur Verfügung gestellt, damit die Personen bei einem realen Schadensereigniss über mehrere Stunden untergebracht werden könnten.
Nach gut 3 Stunden konnte die Übung beendet und ein Fazit gezogen werden. Alle Beteiligten zeigten sich zufrieden mit den Abläufen, waren sich aber auch einig, dass eine Nachbereitung und weitere Übungen wichtig sind. Zum Abschluss wurde noch der vom Wetteraukreis angeschaffte Abrollbehälter "EVAK / Betreuung" und dessen Einsatzmöglichkeiten vorgestellt, bevor es für alle mit vielen Erkentnissen in das Wochenende ging.